Jahresrückblick 2022: die Highlights und Learnings
Content mit Substanz
Die erste Arbeitswoche im Januar startete mit meinem neuen Online-Kurs "Content mit Substanz". Die Idee dahinter: Wer seine Unternehmensgeschichte als Content für seine Kommunikation verwendet, der arbeitet mit Inhalten, die alles andere als inhaltsleer sind – sie haben eben Substanz.
Fünf Teilnehmerinnen konnte ich dafür begeistern – zwar weniger als geplant, dafür war die Arbeit in der Gruppe umso individueller, was ein deutlicher Vorteil für die Teilnehmerinnen war. Was sie am fünf Wochen dauernden Online-Programm am meisten begeisterte? Das Modul, in dem es um Storytelling ging – wenig erstaunlich. Ist doch Storytelling nach wie vor ein Schlagwort mit großer Zugkraft und nicht nur im Zusammenhang mit Unternehmensgeschichte ein wichtiges Tool!
Learning
Der Onlinekurs hat mir gezeigt, wie gerne ich mein Wissen mit anderen teile – vor allem auch über meinen derzeitigen Kernzielmarkt hinaus – das schreit 2023 nach Wiederholung: Hier geht's zum Kurs-Angebot von historizing.
Wow: schon 9 Jahre historizing!
Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März feierte ich den neunten Geburtstag von historizing. Dass sich meine Geschichtsagentur schon so lange erfolgreich am Markt behaupten kann, hat mich einmal mehr unglaublich gefreut. Wie immer kam ich erst kurz vor dem Jubiläum drauf, dass ich es doch ausgiebiger hätte feiern können… (das eigene Handwerk leidet eben oft Not 😉).
Learning
2023 feiert historizing seinen zehnten Geburtstag – das verlangt nach besonderen Maßnahmen, die ich dieses Mal rechtzeitig planen werde!
Endlich wieder gemeinsam tagen!
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause fand erstmals wieder die Jahrestagung der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare live statt, dieses Mal auf Einladung von Roche in Basel. Zwei Tage lang mit Branchenkolleginnen und -kollegen Kaffee trinken, über Unternehmensgeschichte fachsimpeln und dabei die Firma Roche und Basel besser kennenlernen – ein Programm ganz nach meinem Geschmack. Ich kam zurück mit einem Koffer voller neuer Ideen und persönlich aufgefrischter Kontakte – beides unbezahlbar.
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Auch 2023 ist die VdW-Jahrestagung ein Fixpunkt meiner Weiterbildung – ich freue mich jetzt schon auf Berlin.
Mein neues Schaufenster
historizing kommt ohne klassisches Schaufenster – wie man es aus dem stationären Einzelhandel kennt - aus, hier übernimmt die Website diese wichtige Verkaufs-Funktion. Seit ich 2016 meine Website mit Blog-Funktion das letzte Mal neu aufgesetzt hatte, habe ich zwar immer wieder an meinem Webauftritt gebastelt und mal hier und dort etwas geändert. Aber dieses Jahr hatte ich das Gefühl: Mein Schaufenster ist in die Jahre gekommen, es braucht ein Makeover. Und so habe ich von April bis Juni mit professioneller Unterstützung sämtliche Texte kritisch hinterfragt und aus einem Guss neu getextet. „Jetzt kann sie sich sehen lassen!“, dachte ich mir hinterher. Die Rückmeldungen waren aber andere: „Man merkt ihr das Alter optisch immer noch an“, hörte ich von mehreren Seiten. Und auch mein Website-Betreuter stieß in dasselbe Horn, wenn er mir bei Änderungen immer wieder Augen führte, dass meine Seite nur noch mit Sonderlösungen bei der Programmierung in Betrieb sei.
Learning
Die besten Texte wirken nicht entsprechend, wenn die optische Erscheinung meiner Website hinterherhinkt. Deshalb steht 2023 - passend zum 10-Jahres-Jubiläum – nun auch ein technischer und optischer Relaunch der Website an.
Von Dornbirn nach Schwarzach
So sah unser Büro Mitte des Jahres aus:
- raumhohe Türme mit Schachteln voller Archivalien unserer Kunden,
- leere Archiv-Schachteln bis unter die Decke gestapelt,
- kaum Platz, um das übernommene Archivgut richtig verzeichnen zu können und
- nur noch schmale Gänge, um zum eigenen Arbeitsplatz zu gelangen.
Dabei ging viel Zeit mit Umräumen, Hin- und Herräumen und sich täglich neu organisieren verloren.
So erfreulich auch das neue Geschäftsfeld „Archivierung historischer Bestände“ für unsere Kunden war, so belastend war bald die offensichtliche Raumnot (und das damit verbundene Chaos) in der täglichen Arbeit.
Wir brauchten also unbedingt ein größeres Büro! Im Nachbarort Schwarzach wurde ich rasch fündig: In einem 100 Jahre alten Haus mit Geschichte - passend zu historizing - bezogen wir zwei Räume im Erdgeschoss und damit drei Mal so viel Platz wie bisher. Was mir dabei wichtig war: Dass wir die Gelegenheit nutzen und uns einen möglichst komfortablen neuen Arbeitsplatz (durchgängig höhenverstellbare Schreibtische, bequeme Ohrensessel zum Lesen,…) schaffen. Die zweite August-Hälfte, in der ich den Umzug von Dornbirn nach Schwarzach organisierte und umsetzte, waren die physisch anstrengendsten Wochen des Jahres – danach brauchte ich erst einmal eine Woche Urlaub 😉
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Auch wenn der Umzug Ende August abgeschlossen war: Es braucht mehrere Wochen, um ein Gespür für Räume zu bekommen und die Einrichtung an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse anzupassen. Auch jetzt gibt es noch Ideen zur Gestaltung, die ich bis zum 10. Geburtstag im März 2023 umsetzen möchte.
Storylistening ist gefragt!
Immer mehr unserer Kunden entdecken das große Potenzial, das das Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen hat. Und viele wünschen sich, dass diese Gespräche nicht nur auf Audio aufgenommen und hinterher verschriftlicht werden, sondern dass diese Gespräche mit den Menschen mit ihrer individuellen Gestik und Mimik auf Video konserviert werden. Denn leider passiert es immer wieder, dass die Zeitzeugen aufgrund ihres Alters plötzlich während eines Projekts nicht mehr verfügbar sind. Dann sind Videos eine tolle Möglichkeit, um nochmals in das Erzählte einzutauchen.
Um die große Bedeutung von Storylistening ging es unter anderem auch in meinem Beitrag, den ich für das Ende August erschienene Buch „Narratives Organisationsmanagement“ im Springer Gabler Verlag geschrieben habe. Die Unternehmensgeschichte von Loacker Recycling diente mir dabei als anschauliches Fallbeispiel.
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Dieses Jahr wurde mir besonders bewusst: Storylistening bewegt nicht nur die Erzähler, sondern vor allem auch die Zuhörer. Daher werden wir uns 2023 diesem Thema bei historizing aus verschiedenen Blickwinkeln widmen.
Archiv in der Wirtschaft
Seit Mai 2021 engagiere ich mich im Vorstand des Wirtschaftsarchivs Vorarlberg – in dieser Funktion war ich auch bei der Ende September von ihr veranstalteten Tagung „Regionale Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Zeitalter globaler Krisen“ dabei. Als Auftakt zu ihrem 40-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr referierten renommierte Historiker aus dem DACH-Raum an zwei Tagen zu diesem Thema und zeigten teils verblüffende Ähnlichkeiten zu aktuellen Krisen auf.
Zwei Monate später war der Vorstand bei seiner letzten Sitzung dieses Jahres bei historizing in Schwarzach zu Gast, um die neuen Büroräumlichkeiten kennenzulernen und Entscheidungen bei anstehenden Themen zu treffen.
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In den eineinhalb Jahren, in denen ich mich nun im Wirtschaftsarchiv Vorarlberg engagiere, habe ich den regelmäßigen Austausch mit meinen Kollegen sehr schätzen gelernt und freue mich, dass ich auch 2023 Teil dieser Community bin.
Besuch der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Wirtschaftsarchiv in Feldkirch
Buchpräsentation als schöner Abschluss
Es ist das Highlight eines jeden Projekts: Der Zeitpunkt, an dem die Ergebnisse (oft mehrjähriger Forschung) der Öffentlichkeit präsentiert werden. Je nach Wunsch des Auftraggebers fällt diese Präsentation größer oder kleiner aus.
Bei einigen Projekten, die ich dieses Jahr für historizing abgeschlossen habe, wurden die Ergebnisse lediglich intern präsentiert bzw. ohne spezielle Veranstaltung an die Zielgruppen ausgegeben. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir jedoch die Präsentation des Buches über die Geschichte der ZM3: Rund 100 Gäste hatte mein Auftraggeber eingeladen, um bei einem gemeinsamen Mittagessen die Herausgabe des Buches zu feiern. Bei dieser Gelegenheit durfte ich die wichtigsten Meilensteine der bewegten Geschichte des Immobilienunternehmens erzählen, was für mich ein sehr bewegender Abschluss eines mehrjährigen Projektes war.
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Wieder einmal ist mir bewusst geworden, wie eine gelungene Präsentation den Wert eines abgeschlossenen Projekts in den Augen der Zielgruppe steigert. Und wie gut es sich für mich anfühlt, ein solches Projekt mit einer solchen Präsentation abzuschließen.
Das Jahr 2022 in Zahlen
> Büro-Räumlichkeiten: verdreifacht von rund 18m² auf rund 60m²
> Team-Mitglieder: 2 neue Freelancerinnen (für Marketing/Texte und Online-Tools)
> Projekte: 10 abgeschlossen (Bücher, Broschüren, Archivierung, Zeitzeugen-Interviews, historische Recherchen)
> Online-Angebot: 1 Kurs abgeschlossen, 1 neuer Kurs und weitere Produkte schon in Planung
> LinkedIn-Wachstum: 42 neue Follower für historizing (von 292 auf 334), definitiv Potenzial nach oben 😉
Das sind meine Ziele für 2023
An neuen Ideen und Zielen für historizing mangelt es bei mir nicht. Eher stellt sich die Frage: Worauf lege ich den Fokus, damit aus diesen Zielen auch Realität wird?
> historizing wird 10 Jahre alt!
Dieses besondere Jubiläumsjahr möchte ich auf verschiedene Art und Weise feiern: mit einem Relaunch der in die Jahre gekommenen Website, einer Feier im Büro von historizing in Schwarzach und natürlich mit der einen oder anderen Überraschung für meine Kunden und Newsletter-Abonnenten – über das ganze Jubiläumsjahr verteilt. Registriere dich jetzt für unseren Newsletter, wenn du dabei auf dem Laufenden bleiben willst.
> Raum für Unternehmensgeschichte
Das neue historizing-Büro in Schwarzach soll noch mehr zum Raum für Unternehmensgeschichte werden: In den neuen Räumlichkeiten möchte ich den Geschichten unserer Kunden im wahrsten Sinne des Wortes Raum (folge mir auf LinkedIn, um das Ergebnis zu sehen) geben. Und ich möchte mich mit meinen Gästen verstärkt zum Thema Unternehmensgeschichte austauschen. Sei es in Gesprächen, (Online-)Seminaren oder einfach als Gastgeberin für Veranstaltungen rund um das Thema Unternehmensgeschichte – wie etwa bei der Vorstands-Sitzung des Wirtschaftsarchiv Vorarlberg. Natürlich bin ich auch offen für deine Ideen – schreib mir eine E-Mail dazu.
> Wachstum mit Qualität
Ich wünsche mir, dass historizing weiterhin so erfolgreich wächst. Damit meine ich natürlich den Umsatz, aber auch das Angebot: Zur jetzt schon sehr erfolgreichen Einzelberatung von Kunden sollen auch Online-Angebote rund um das Thema Unternehmensgeschichte kommen. Denn mein Anliegen ist es, dass möglichst viele Unternehmen den einzigartigen Wert ihrer Unternehmensgeschichte kennen und erfolgreich nützen können. Wichtig ist mir dabei, dass die Qualität meiner und unserer Leistungen weiterhin hoch bleibt und unseren Ansprüchen an gute Arbeit gerecht wird.