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Storylistening: So steigerst du das Interesse der Kund:innen an eurem Unternehmen

Geschichten sind kraftvolle Werkzeuge für Kommunikation und Marketing. Sie wecken Emotionen und schaffen Erinnerungen. Und sie helfen, die Identität eures Unternehmens zu spüren und zu kommunizieren. Doch bevor du eure Unternehmensgeschichte spannend erzählen kannst und damit das Interesse eurer Kund:innen weckst, musst du die besten Storys erst einmal finden. Dabei hilft dir Storylistening.

Geschichten sind kraftvolle Werkzeuge für Kommunikation und Marketing. Sie wecken Emotionen und schaffen Erinnerungen. Und sie helfen, die Identität eures Unternehmens zu spüren und zu kommunizieren. Doch bevor du eure Unternehmensgeschichte spannend erzählen kannst und damit das Interesse eurer Kund:innen weckst, musst du die besten Storys erst einmal finden. Dabei hilft dir Storylistening.

Was ist Storylistening und was bringt es Unternehmen?

Unter Storylistening versteht man aktives Zuhören und Sammeln von Geschichten – in deinem Fall über euer Unternehmen, also bei deinen Kolleg:innen, aber auch bei Kund:innen und Partner:innen, die mit eurer Firma zusammenarbeiten.


Warum sind diese Geschichten so wichtig? Sie halten authentische Erlebnisse und Erfahrungen in und mit eurem Unternehmen fest. Die Einblicke, die diese Geschichten in euer Unternehmen bieten, sind so besonders, dass sie helfen, eure Marke lebendig und vor allem glaubwürdiger als die der Konkurrenz darzustellen.

Drei Beispiele aus der Praxis


Beispiel # 1 - Geschichten für die Website

In ihrem Karriereblog erzählt die Pfeifer Group, ein Unternehmen der Holzindustrie, die Geschichten ihrer Mitarbeiter:innen, etwa wie Lehrlinge zu führenden Angestellten werden oder Technikbegeisterte ihre Leidenschaft mit Karriere verbinden.


Beispiel # 2 - Geschichten für die Firmenchronik

Für die Firmenchronik zum 140-jährigen Jubiläum sammelten wir für Loacker, ein Recycling-Unternehmen, zahlreiche Geschichte für die Firmenchronik. Sie bereichern nicht nur den umfangreichen historischen Teil, sondern erzählen auch von Erfolgen, Herausforderungen und Karrierewegen aktueller Mitarbeiter:innen.


Beispiel # 3 - Geschichten für eine Ausstellung

Das Logistik-Unternehmen LTW feierte sein 40-jähriges Firmenjubiläum und wollte seine Geschichte anhand der Erzählungen und Erinnerungen ehemaliger Mitarbeiter greifbar machen. In acht Video-Interviews machten wir uns auf Spurensuche in der Firmengeschichte und hörten spannende und teilweise auch nie gehörte Geschichten aus 40 Jahren Lagertechnik.

Foto: Sam McGhee, unsplash

Wie du am besten vorgehst:

1. Habe offene Ohren und Augen

Sei immer aufmerksam und neugierig, insbesondere wenn du mit deinen Kolleg:innen sprichst – egal ob in der Mittagspause oder beim Kaffee am Automaten. Manchmal verstecken sich die besten Geschichten in alltäglichen Gesprächen oder Ereignissen.

2. Schaffe ein Setting für Gespräche

Plane regelmäßig Interviews mit langjährigen Mitarbeiter:innenn, sprich mit Kund:innen und Partner:innen. Frage nach besonderen Momenten, Herausforderungen und Erfolgen in und mit eurem Unternehmen

3. Sammle gemeinsame Erinnerungen

Organisiere Workshops oder Erzählcafés, bei denen Mitarbeiter:innen ihre Geschichten teilen können. Dies fördert nicht nur das Storylistening, sondern auch den Teamgeist in eurem Unternehmen.

4. Dokumentiere alles Gehörte

Halte die Geschichten fest. Notiere wichtige Details, Zitate und vor allem Emotionen, die sich in Mimik und Gestik der Erzählenden zeigen. Diese Notizen sind unbezahlbar, wenn du die Interviews später nutzt.

5. Zeichne Erlebnisse oder Anekdoten auf

Führe eine regelmäßig aktualisierte Chronik oder ein Tagebuch, in dem kleine und große Ereignisse festgehalten werden. Dies kann später als Schatztruhe für Geschichten dienen.

6. Hole Kund:innengeschichten ein

Sammle Feedback und Geschichten direkt von Kund:innenen, z.B. durch Testimonials oder spezielle Aktionen, bei denen Kunden ihre Erlebnisse teilen können.

7. Nutze visuelle und auditive Medien

Ermutige Mitarbeiter:innen, ihre Geschichten nicht nur schriftlich, sondern auch in Form von Videos oder Fotostorys zu teilen. Dies kann neue Perspektiven eröffnen und die erzählten Geschichten lebendiger machen.

Die richtigen Fragen stellen

Die wenigsten deiner Kolleg:innen sind so begabte Redner:innen, dass sie von sich aus ins Erzählen kommen. Deshalb braucht es gute Fragen, um die besten Erinnerungen aus deinen Gesprächspartner:innen herauszukitzeln. Erarbeite daher einen Katalog an Fragen, die du deinen Kolleg:innen stellen willst und habe ihn bereit, wenn du interviewst. Hier findest du eine Auswahl von zehn Fragen, die du bei vielen Interviews mit Kolleginnen stellen kannst:

. Was war dein erster Eindruck, als du hier im Unternehmen angefangen hast?
. Was war der größte Erfolg, den du in unserem Unternehmen erlebt hast?
. Gab es Herausforderungen, die uns als Unternehmen besonders geprägt haben?
. Welche Ereignisse haben deine Sicht auf unser Unternehmen verändert?
. Gibt es einen besonderen Moment, der dir bis heute in Erinnerung geblieben ist?
. Wie hat sich unser Unternehmen im Laufe der Jahre verändert?
. Erinnerst du dich an eine lustige oder inspirierende Anekdote aus deinem Arbeitsalltag?
. Was war der schwierigste Moment und wie hast du ihn überwunden?
. Gibt es ein Projekt, auf das du besonders stolz bist? Warum?
. Warum arbeitest du schon so lange bei unserem Unternehmen?


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Technische Hilfsmittel für Storylistening

Storylistening braucht einiges an Vorbereitung, vor allem technischer Art. Nimm dir die Zeit und bereite deine Storylistening-Aktivitäten gut vor, damit du die Geschichten hinterher auch gut für euer Unternehmen nutzen kannst.

1. Diktiergeräte und Sprachaufnahme-Apps

Nutze digitale Diktiergeräte, um Interviews und Gespräche aufzuzeichnen. Genauso gut funktioniert die Sprachaufnahme-App deines Smartphones. So kannst du dich bewusst auf das Gespräch konzentrieren und brauchst nicht mitschreiben.

2. Transkriptionssoftware

Statt das Interview selbst abzutippen, kannst du Programme wie Otter.ai nutzen, um gesprochene Worte in Text umzuwandeln. Das macht die Analyse des Gesprächs hinterher wesentlich leichter.

3. Notiz-Apps

Anwendungen wie Evernote oder Microsoft OneNote helfen dabei, eure Geschichten zu dokumentieren und für die spätere Auswertung zu organisieren.

4. Videokameras und Smartphone-Kameras

Visuelle Aufnahmen können kraftvolle Ergänzungen zu schriftlichen oder mündlichen Geschichten sein – weil sie auch die Mimik und Gestik des Erzählten erfassen und die Geschichten viel authentischer machen.

5. Podcasting-Tools

Plattformen Audacity ermöglichen es, Geschichten in Audioform aufzunehmen und zu verbreiten.

6. Collaboration-Tools

Mit Tools wie Slack oder Microsoft Teams kannst du Geschichten im Team teilen oder auch diskutieren.

Foto: George Milton, pexels

Worauf du beim Storylistening achten musst

  1. Höre aktiv zu
    Zeige echtes Interesse und sei präsent im Moment, lass dich von nichts ablenken – weder vom Blick auf dein Smartphone noch auf deine Armbanduhr. Reagiere auf das Gesagte, indem du dort Rückfragen stellst, wo dir das Erzählte nicht ganz klar ist.
  2. Zeige Respekt und Empathie
    Respektiere die Gefühle und Perspektiven der Erzähler – auch wenn sie vielleicht nicht deinen eigenen entsprechen. Zeige Verständnis, besonders bei sensiblen Themen.
  3. Bleib unvoreingenommen
    Gehe ohne Vorurteile oder Erwartungen in das Gespräch. Lass die erzählten Geschichten einfach auf dich wirken.
  4. Sorge für Kontinuität und Konsistenz
    Stelle sicher, dass die gesammelten Geschichten regelmäßig aktualisiert und gepflegt werden, etwa durch neue Infos zu den Interviewpartner:innen.
  5. Behandle das Gesagte vertraulich
    Beachte unbedingt den Datenschutz und informiere die Erzählenden unbedingt VOR dem Gespräch darüber, wie ihre Geschichten verwendet werden.
  6. Zeige dich kulturell sensibel
    Sei dir der kulturellen Unterschiede deiner Gesprächspartner:innen bewusst und reagiere entsprechend auf das Erzählte. Das zeigt deinen Respekt gegenüber ihr bzw. ihm.

Fazit

Storylistening braucht viel Geduld und vor allem deine volle Aufmerksamkeit für dein Gegenüber. Es ist eine gute Möglichkeit, um die reiche Geschichte eures Unternehmens zu entdecken und tiefer in eure Firmenhistorie einzutauchen. Durch das aktive Zuhören sammelst du starke und vor allem authentische Erzählungen, die euer Unternehmen von anderen aus der eigenen Branche - aber auch darüber hinaus – hervorstechen lassen.


Indem du den Geschichten deiner Kolleg:innen, Kund:innen und Partner:innen interessiert zuhörst, bringst du ihnen unglaublich viel Wertschätzung entgegen. Und wenn du ihre Geschichte weitererzählst, baust du nicht nur eine stärkere Marke auf, sondern schaffst auch eine tiefere Verbindung zu eurer Zielgruppe. Nutze also das großartige Tool des Storytellings unbedingt regelmäßig für euer Unternehmen!

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